Freitag, 22. März 2013

Qualitätsgesicherte Sprachumschaltung – Wie wird dies erreicht?

Die Erstellung der Sprachumschaltung für eine Prozessvisualisierung kann grob in zwei Bereiche unterteilt werden. Der erste, offensichtliche Bereich betrifft die Übersetzung bzw. das Übersetzungsmanagement. Der zweite Bereich betrifft die Projektierungstechnik.

In diesem Blogeintrag wird das Übersetzungsmanagement betrachtet, ein folgender Blogeintrag wird sich mit der Projektierungstechnik beschäftigen.

Das Übersetzungsmanagement umfasst den Aufbau der Terminologie, die Erstellung der Übersetzung, die Kontrolle und das Lektorat. Beim Aufbau der Terminologie werden die wesentlichen Begriffe einer Visualisierung festgehalten, beschrieben und übersetzt. Unbekannte Begriffe werden mit dem Kunden geklärt. Diese zweisprachige Terminologie wird später für die Kontrolle der Übersetzung verwendet. Die Übersetzung wird mit Hilfe eines Translation Memory durchgeführt. Aus diesem Translation Memory werden bei der Übersetzung alle ähnlichen Texte angezeigt und können vom Übersetzer übernommen und weiter verarbeitet werden. Gleichzeitig werden Texte nach der Übersetzung in dem Translation Memory gespeichert.

Der folgende Screenshot zeigt ein Übersetzungstool mit dem zu übersetzenden Text, dem Translation Memory in der unteren Tabelle und der Kontextterminologie rechts. In der Kontextterminologie werden nur die Terminologieeinträge angezeigt, die zum aktuellen Text passen. Im dem unten stehenden Translation Memory werden gleiche und ähnliche Quelltexte mit Übersetzungen angezeigt. Die Ähnlichkeit der Texte kann schnell durch die Farbe (Grün, Gelb, Rot) und dem Prozentwert vor dem Text erfasst werden.

DCC Translation Editor in der Enterprise Edition





So soll im Beispiel oben der Text „Zentralschmierung Fermenter“ übersetzt werden. In der Terminologie (rechts) werden die Terminologieeinträge „Fermenter“ und „Zentralschmierung“ mit den zugehörigen Übersetzungen angezeigt. Im Translation Memory (unten) werden auch ähnliche Texte, wie in diesem Beispiel „Zentralschmierung Fermenter Austragsseite“ und „Zentralschmierung Fermenter Eintragsseite“ angezeigt. Die Ähnlichkeit zwischen dem zu übersetzenden Text und den Texte im Translation Memory beträgt 65% bzw. 63%. Der Übersetzer kann sich bei der Übersetzung an den ähnlichen Texten orientieren.

Nach dem Übersetzungsprozess wird mit den QS-Filtern (Qualitätssicherungsfilter) die Übersetzung überprüft. Dabei wird in der Quell- und Zielsprache nach unterschiedlichen Ziffern, Satzzeichen, Formatierungen (Fett, Unterstrichen, …) und Anzahl der Zeilen gesucht. Die Texte der Zielsprache werden anschließend auf Rechtschreibfehler überprüft. Dazu wird ein Filter aufgerufen, der nur Texte mit Rechtschreibfehlern anzeigt. Ein weiterer Filter zeigt Texte, die nicht passend zur Terminologie übersetzt wurden. Die so gefundenen Texte können dann nachgearbeitet werden. Die Überprüfung mit den QS-Filtern ist ein wesentlicher Schritt der Qualitätssicherung im Bereich der Übersetzung, da hiermit die typischen Übersetzungsfehler gefunden und korrigiert werden. Diese QS-Filter werden nach Fertigstellung der Übersetzung ebenso durch den Lektor durchgeführt.

Nach der Übersetzung folgt die Kontrolle der Übersetzung durch einen weiteren Übersetzer, die die Texte gegenliest und ggfs. Korrekturen vornimmt. Anschließend werden die Texte vom Lektor mit den oben skizzierten QS-Filtern abermals überprüft und ggfs. werden Formatierungen wie Leerzeichen, Fettschreibung, Groß-/Kleinschreibung und die Textlänge korrigiert.

Die Einhaltung der oben skizzieren Schritte zur Qualitätssicherung werden durch einen Vorgangsbeleg dokumentiert.

Die weiteren Schritte erfolgen im Bereich der Projektierungstechnik und sind Inhalt eines folgenden Blogeintrages.